DAS CHALET
«Belle Epoque»
Im Belle Époque-Chalet geht es zu und her wie zu Kaisers Zeiten. Von der Fuchsdecke über die antiken Kachelöfen bis zu den englischen Badewannen passt alles.
Vor einhundert Jahren unternimmt der niederländische Dirigent Willem Menglberg, eine prominente Persönlichkeit innerhalb der Musik-Avantgarde des 20. Jahrhunderts, eine Wanderung von seinem Ferienort Scuol-Tarasp aus Richtung Fimberpass mit Ziel Ischgl im Paznaun. Er kommt dabei in Zuort vorbei und ist von diesem mystischen Ort begeistert. Zuvor hatte er seinen verehrten und berühmten Freund Gustav Mahler in dessen Südtiroler Chalet im Pustertal besucht. So etwas wünscht auch er sich! Zuort soll seine Sommerresidenz werden.
Ein Ort, wo Genuss und Lebenslust auf urtümliche Art gelebt werden können, zudem auf kulturell und geographisch hohem Niveau. Und dies hiess früher: Wein, Weib und Gesang und gute Zigarren und alles in freier Natur auf 1711 m ü.M.
Gesagt, getan. Er entwirft ein Chalet, das von der einheimischen Familie Lanfranchi und Schweizer Schnitzern, teils Einheimischen, gebaut und reich dekoriert wird. Es ist in seiner ersten Version 1911 fertig gestellt. 1920 kauft er von der Bauernfamilie Frigg den Hof mit Landwirtschaft dazu. Deren Neffe Clot Corradin ist über zehn Jahre Pächter und als eigentlicher Bauführer verantwortlich. Dabei wird er selber zum Kunsthandwerker, unter Anleitung des einheimischen Schnitzers Häfner aus Strada und dem Luzerner Furrer.
Hier findet sich durchwegs Originalmöblierung wie vor hundert Jahren, Bäder mit modernem Komfort, aber ebenso historische Waschschüsseln auf den Zimmern.